Ratgeber

Wissenswertes über Turbolader

Turbolader

Wer von seinem Auto eine hohe Leistung, Effizienz und Umweltfreundlichkeit erwartet, sollte auf einen Turbolader nicht verzichten. In der Autoindustrie gehört er mittlerweile zu den integralen Bestandteilen zeitgemäßer Antriebe. Erfunden wurde er bereits Anfang des 20. Jahrhunderts vom Schweizer Alfred Büchi – 1905 meldete er das Patent für die Abgasaufladung an. Im Jahr 1931 baute der französische Berg- und Maschinenbau-Ingenieur Auguste Rateau erstmals einen Turbolader in ein Flugzeug ein. Zwei Jahre danach folgte die Herstellung des Prototyps eines Dieselmotors mit Verdichter für ein Schiff durch den Erfinder. Zunächst fanden sie Verbreitung im Motorsport, später wurden die ersten Serien-PKWs mit ihnen ausgestattet. Lange Zeit stand der Fahrspaß durch deutlich mehr Leistungsfähigkeit an erster Stelle. Heute geht es vor allem um die umweltschonende Gestaltung von Diesel- und Benzinmotoren.

Defekte am Turbolader

Häufig handelt es sich bei einem Defekt nicht um eine Verschleißerscheinung. In vielen Fällen ist eine mangelnde Ölversorgung der Auslöser. Bei einem Turbolader werden die Lagerflächen der Verbindungswelle zwischen Verdichter- und Turbinenrad ständig mit Öl geschmiert. Kommt es zu einer nicht ausreichenden Versorgung, können sich Riefen auf der Wellen-Lagerfläche bilden. Schlimmstenfalls reißt die Welle. Es gibt verschiedene Gründe für eine unzureichende Ölversorgung. Dazu gehören eine schlechte Qualität des Schmierstoffes, ein verstopfter Ölfilter oder zugesetzte Ölkanäle im Motor und Kraftstoff oder Fremdkörper im Öl.

Der Austausch des Abgasturboladers (ATL) ist in der Regel nicht erforderlich. Eine Option ist die Turbolader Instandsetzung durch eine Fachwerkstatt. Teilweise kann er mit einem speziellen Spray gereinigt werden, was die einfachste Alternative darstellt, da eine Demontage nicht erforderlich ist. Grundsätzlich sind die beweglichen Teile anfälliger als das gusseiserne Gehäuse und der robuste Krümmer. So lässt sich ein Turbolader durch den Austausch nur der defekten Komponenten kostengünstig instandsetzen.

Erkennung von Turboladerschäden

Es gibt unterschiedliche Anzeichen für einen defekten Turbolader. Am häufigsten erkennt ihn der Autobesitzer bzw. –fahrer an der verringerten Leistungsfähigkeit des Motors. Dies führt zu einer langsameren Beschleunigung. Hinzu kommt der Austritt von hellem oder bläulichem Rauch aus dem Auspuff. Auch der Ladedruck kann stark ansteigen, wodurch während der Fahrt Aussetzer auftauchen. Startet man den Turbolader erneut, präsentiert er sich wieder in seinem Normalzustand. Wer einen Defekt vermutet, sollte möglichst bald eine Fachwerkstatt aufsuchen. Zwar ist ein Fahrzeug oft noch nutzbar, es besteht jedoch das Risiko, dass einzelne Bauteile abreißen. Gelangen diese in den Verbrennungsraum, können sie einen Motorschaden verursachen. Sollte sich in einem eher seltenen Fall der Turbolader nicht mehr reparieren lassen, muss kein neuer eingebaut werden. Entscheidet man sich für einen instandgesetzten Turbo, lässt sich viel Geld einsparen.